TextautorInnen und KomponistInnentagung
Leidenschaftlich kreativ.
Wohl einzigartig sind diese Zusammenkünfte der Gruppe TAKT in Deutschland. Nicht nur, weil sich dichtende und komponierende Frauen und Männer eine Woche Urlaub nehmen und Aufenthalt und Reise aus eigener Tasche bezahlen, um kreativ zu sein; sondern auch und gerade wegen der besonderen Qualität von Austausch und Miteinander im Schreiben neuer Lieder. Jede Autorin, jeder Autor, gleich ob Lyrik entsteht oder Musik, hat die letzte Entscheidung über das Geschaffene. Zuvor werden die Werke den anderen vorgestellt, sie werden durchleuchtet und hinterfragt. „Das muss noch einmal zurück in die Werkstatt“ ist zum geflügelten Wort geworden. Manchmal ist es das Versmaß oder der Reim. Nicht immer scheinen die Worte treffend, manchmal klingen sie abgenutzt. Kaum anders ringen Musikerinnen und Musiker um ihre Melodien, wenn Tonfolge oder Rhythmus die Worte der Sprache nicht weiterführen, nicht vertiefen. Am Ende eines jeden Arbeitstages steht die Präsentation der Ergebnisse.
Der Zeitraum und die Rahmendaten für die nächste Tagung findet ihr demnächst hier.
Ein gutes Erbe
Die Wurzeln von TAKT sind evangelisch und dabei von Anfang an ökumenisch ausgerichtet: Die 1950 gegründete „Arbeitsgemeinschaft Musik in der evangelischen Jugend“ gehörte genauso zu den Vorläufern wie die katholische „Werkgemeinschaft Lied und Musik“. Über Jahrzehnte prägte der hannoversche Kirchenmusiker Jochen Schwarz das Zusammenwirken von Text- und Musikschaffenden: Er brachte sie miteinander ins Gespräch – und das nachhaltig. Die Liste derer, die Worte und Töne schufen, ist lang und enthält viele bekannte Namen: Wilhelm Willms, Hildegard Wohlgemuth, Kurt Rose, Arnim Juhre, Eckart Bücken auf der Textseite oder Ernst Arfken, Herbert Beuerle, Ludger Edelkötter, Peter Janssens, Rolf Schweizer, Erna Woll unter den Komponierenden. In Gesangbüchern und Liedersammlungen sind ihre Werke zu finden. Und aktuell stehen neue Namen auf Urkunden von Preisträgern und Preisträgerinnen etlicher Liederwettbewerbe: Susanne Brandt, Hartmut Handt, Gertrud Schendel, Ilona Schmitz-Jeromin. Eine eigene Liedersammlung aus drei Jahrzehnten ist 2007 im Münchener Strube Verlag erschienen: „Singen, um gehört zu werden“.
Erst zu Beginn der 1990er Jahre hat sich die Gruppe den Namen TAKT gegeben, weil sie sich zu Text-AutorInnen- und KomponistInnen-Tagungen treffen. Seit mehreren Jahren arbeitet sie unter dem Dach des Fachbereichs Popularmusik der Nordkirche.
Mehr Informationen über die Historie:
https://de.wikipedia.org/wiki/TAKT